Technische Analyse contra Fundamentalanalyse

Aus Trading-Labor
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Unabhängig davon, ob man Anhänger der technischen oder fundamentalen Analyse ist, am Ende einer Analyse muss eine Entscheidung fallen, ob man eine Aktie kaufen, beobachten und evtl. verkaufen will.


Mit welcher Analyse kommt man also mit wenig Aufwand zu einer richtigen Entscheidung?


Eine umfangreiche Fundamentalanalyse ist für private Anleger kaum durchführbar. Investmentbanken mit vielen Analysten und guten Kontakten zu den Aktiengesellschaften haben hier einen wichtigen Zeit- und Informationsvorsprung. Komplexe Marktveränderungen können erkannt und die Auswirkungen für die Unternehmen analysiert und umgesetzt werden. Der Privatanleger kann dies nicht leisten. Daher ist die Fundamentalanalyse für kurzfristige Handelsentscheidungen nicht geeignet. Trotzdem sollte man die wichtigsten fundamentalen Informationen zu einem Unternehmen kennen:

- Umsatz- und Gewinnschätzungen: Entscheidende Plandaten für die Unternehmensentwicklung, Wachstum und die davon abhängige Kursentwicklung = Messlatte für die Quartalsberichte.

- Eigenkapitalquote bzw. Verschuldung des Unternehmens

- Renditen und Margen

- Marktkapitalisierung: Kleines oder großes Unternehmen? Eine große Abweichung des Kursumsatzverhältnisses (Marktkapitalisierung/Umsatz) von 1 ist immer erklärungsbedürftig.

- Buchwert: der "echte" Wert des Unternehmens ohne die Einpreisung von Phantasie und Zukunft

Diese Kerninformationen sind notwendig, um ein Unternehmen kurz und bündig zu beurteilen, ob es ein kleines oder großes Unternehmen ist, wie stark das Wachstum geplant ist und wieviel Phantasie im Kurs eingepreist ist.


In der technische Analyse werden nach John Murphy die Marktbewegungen in Charts studiert, um zukünftige Trends vorherzusagen.Auf die fundamentalen Informationen wird dabei verzichtet, weil man davon ausgeht, dass alle Informationen im Chart berücksichtigt sind. Hierfür stehen diverse Charttypen, Methoden und Indikatoren zur Analyse von Zyklen, Trends und Formationen zur Verfügung. Diese Analyse kann grundsätzlich jeder mit Methodenkenntnis durchführen. Entscheidungen werden auf Grundlage von technischen Ereignissen und Regeln getroffen. Besonders gut geeignet ist die technische Analyse für die Bewertung und den Vergleich von Aktien und Märkten. Daraus lassen sich Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Entwicklungen voraussagen.


Keiner dieser beiden Ansätze ist falsch oder richtig, denn der Aktienkurs und die fundamentale Entwicklung entwickeln sich zeitlich ein wenig verlagert und mit unterschiedlicher Schwankungsintensität aber letztendlich analog zueinander. Daher bietet es sich an, diese beiden Ansätze in einer hybriden Analyse zu kombinieren.